2017年 10月 20日
Geschrieben von Ronald Boumans
ZUSAMMENFASSUNG DER WESENTLICHEN PUNKTE DURCH EMERGO:
Zum ersten Gesetzesvorschlag im Rahmen der neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) und der neuen EU-Verordnung für In-vitro-Diagnostika (IVDR) können nun öffentlich Kommentare abgegeben werden (Link auf Englisch). Diese Gesetze zur Umsetzung sind Vorschriften der Europäischen Kommission, die die Gesetzgebung auf höherer Ebene in die Praxis umsetzen. Dieses erste Gesetz befasst sich mit einem der dringendsten Themen: den Produktcodes der Benannten Stellen für Medizinprodukte und IVD. Diese Codes werden verwendet, um die Kompetenzfelder der Benannten Stellen zu kategorisieren und dadurch deren Zuständigkeiten zu definieren.
Der Gesetzesentwurf befindet sich in einem Dokument und die Anhänge mit den Codevorschlägen in einem zweiten Dokument. Die einführenden fünf Punkte führen das Konzept der Produktcodes ein: Diese stellen eine multidimensionale Typologie der Produkte bereit, um sicherzustellen, dass eine bestimmte Benannte Stelle über die notwendigen Kompetenzen verfügt. Da erwartet wird, dass alle Benannten Stellen, die eine Bestimmung für die IVDR anfordern, ebenfalls eine für die MDR anfordern werden, sind die zwei Listen in einem Dokument zusammengefasst.
Die folgenden drei Paragrafen sind kurz und klar. Darin ist angegeben, dass die Liste der Produktcodes für Medizinprodukte in Anhang I zu finden ist und die Codes für IVD in Anhang II aufgeführt sind. Die Codes sollten von Benannten Stellen dazu verwendet werden, die Produkte anzugeben, für die sie zuständig sind.
Anhänge
Anhang I enthält fünf Tabellen mit 44 Produktcodes (verglichen mit 55 im Rahmen der alten Medizinprodukterichtlinie) für Medizinprodukte:
Dieser Anhang enthält auch zwei Tabellen mit insgesamt 27 horizontalen Codes (verglichen mit 9 im Rahmen der Medizinprodukterichtlinie):
Anhang II enthält acht Tabellen mit 35 Produktcodes (verglichen mit 32 im Rahmen der alten IVD-Richtlinie) für IVD:
Dieser Anhang enthält auch vier Tabellen mit insgesamt 65 horizontalen Codes (verglichen mit 6 im Rahmen der IVD-Richtlinie):
Audits
Es bleibt eine Frage offen: Werden diese Codes weiterhin zur Definition von Stichprobenplänen verwendet, wie es derzeit im Rahmen der Medizinprodukterichtlinie erforderlich ist? Dies könnte ein Problem im IVD-Sektor darstellen, in dem es nun mehr als 100 Codes gibt. Einige Kompetenzgebiete sind selten, wie der Zika-Virus, und ein Experte auf diesem Gebiet ist bei der Prüfung dieser Produkttypen möglicherweise nicht voll ausgelastet. Es ist nicht klar, ob während eines Audits alle diese Experten verfügbar sein müssen.
Als Beispiel: Falls die gleiche Granularität bei Medizinprodukten angewandt worden wäre, würde es separate Produktcodes für orthopädische Hüftimplantate, Knieimplantate, Schulterimplantate usw. geben.
Öffentliche Kommentarperiode und formale Veröffentlichung
Der Entwurf kann öffentlich eingesehen werden und betroffene Parteien können bis zum 25. Oktober 2017 Kommentare abgeben. Verbände von Interessenvertretern werden natürlich Feedback abgeben, aber individuelle Unternehmen können die Auswirkungen dieser Tabellen auf ihre eigenen Portfolios überdenken.
Die Veröffentlichung wird für den 26. November 2017 erwartet. Das ist auch der erste Tag, an dem Benannte Stellen ihr Interesse an einer Kennzeichnung bekunden können. Dies kann nur unter Bezugnahme auf diese Codes erfolgen. Dieser Zeitrahmen führt deshalb zu einer Situation, bei der die öffentlichen Kommentare zu Änderungen führen könnten, was wiederum für die Benannten Stellen bei der Kennzeichnung eine Herausforderung darstellt, es sei denn, der Kommentarprozess ist nur eine Formalität und der Vorschlag wird ohne wesentliche Änderungen umgesetzt.
Es kann bis September 2018 dauern, bis die erste Benannte Stelle eine Designation erhält, und bis Sommer 2019, bis die letzte Benannte Stelle designiert wird. Es kann deshalb eine Weile dauern, bis klar wird, welche Benannten Stellen welche Designationen erhalten und was deren Geltungsbereich ist.
Regulatorische Beratungsleistungen von Emergo für Medizinprodukte in Europa: