2017年 10月 6日

ZUSAMMENFASSUNG DER WESENTLICHEN PUNKTE DURCH EMERGO:

  • Die US FDA hat die Leitlinien zu ihrem Berufungsprozess bei Prüfungen vor der Markteinführung und zu Beanstandungsschreiben aktualisiert.
  • Die Behörde hat Begriffe wie „wesentliche Entscheidung“ und „stichhaltige Zusammenfassung“ für Antragsteller genauer definiert, die Berufung gegen behördliche Entscheidung einlegen wollen.
  • Die Behörde hat außerdem klarere Empfehlungen für Antworten auf Mängel bei Anträgen abgegeben.

FDA premarket review appeal and deficiency response guidance update 2017

Das Zentrum für medizinische Geräte und Einhaltung der Strahlensicherheit (Center for Devices and Radiological Health, CDRH) der US Food and Drug Administration hat Leitlinien zu Berufungen gegen Entscheidungen bei Medizinprodukteanträgen sowie zu Antworten auf Anforderungen von Zusatzinformation bei mangelhaften Anträgen.

Erstens hat das CDRH die Leitlinie zum Berufungsverfahren bei Prüfungen vor der Markteinführung nach dem 21st Century Cures Act von 2016 aktualisiert. Die Aktualisierung deckt die folgenden drei wichtigen Fragen ab:

  • Was ist eine „wesentliche Entscheidung“?
  • Was ist eine „stichhaltige Zusammenfassung“?
  • Wer kann Dokumente zu CDRH-Entscheidungen bei Anträgen anfordern?

Wesentliche Entscheidungen

Laut Abschnitt 517A des Food, Drug and Cosmetic Act (FD&C Act), der die Dokumentation und Prüfungsverfahren bei 510(k)-, PMA- und anderen Medizinprodukte-Anträgen vor der Markteinführung abdeckt, ist der Begriff „wesentliche Entscheidung“ nicht spezifisch definiert. Die US-Behörde betrachtet jedoch die folgenden Fälle als wesentliche Entscheidungen:

  • Ermittlungen der wesentlichen Gleichwertigkeit bei 510(k)-Anträgen
  • Entscheidungen über die Genehmigung von PMA-Anträgen und die Ausnahmegenehmigung für humanitäre Medizinprodukte (Humanitarian Device Exemption, HDE)
  • Genehmigung oder Ablehnung von 515c-Anträgen
  • Entscheidungen über die Genehmigung von IDE-Anträgen
  • Keine Einigung über ein Protokoll im Rahmen von Abschnitt 520(g)(7) des FD&C Act
  • Entscheidungen über die Aussetzung klinischer Studien nach Abschnitt 520(g)(8) des FD&C Act

Das CDRH wendet laut Leitlinie die gleichen Zeitrahmen und Verfahren, die für 517A-Entscheidungen verwendet werden, auf Anfragen nach einer aufsichtsrechtlichen Überprüfung dieser Entscheidungen an. Einige regulatorische Maßnahmen werden jedoch nicht als 517A-Entscheidungen angesehen und werden nach 21 CFR Teil 10.75 gehandhabt. Beispiele von Entscheidungen, die nicht unter die 517A-Regelung fallen, sind 510(k)-Anfragen nach Zusatzinformationen, Beanstandungsschreiben bei PMA-Anträgen und Warnschreiben.

Stichhaltige Zusammenfassungen

Im Rahmen von Abschnitt 517A muss das CDRH auf Anfrage durch einen Antragsteller stichhaltige Zusammenfassungen der wissenschaftlichen und regulatorischen Begründungen einer Antragsentscheidung liefern. Die Zusammenfassung sollte Dokumente enthalten, die nachweist, dass die Behörde die am wenigsten belastende Regelung bei der Entscheidungsfindung angewandt hat.

Eine stichhaltige Zusammenfassung sollte die folgenden Komponenten enthalten:

  • Erklärung der Begründung der regulatorischen Entscheidung
  • Erläuterung, wie die am wenigsten belastende Regelung bei der Entscheidungsfindung angewandt wurde
  • Dokumentation in Bezug auf wesentliche Meinungsverschiedenheiten und deren Auflösung
  • Verweise auf Literatur und Normen, die für die regulatorische Entscheidung relevant sind

Anforderung von Informationen zu 517A-Entscheidungen

Die aktualisierte Leitlinie gibt an, dass ein Antragsteller, der einen 510(k)-, PMA- oder anderen Medizinprodukteantrag vor der Markteinführung beim CDRH stellt, eine stichhaltige Zusammenfassung einer 517A-Entscheidung in Bezug auf das eigene Produkt des Antragstellers anfordern kann, ohne einen Antrag im Rahmen des Freedom of Information Act (FOIA) zu stellen.

Mängel und am wenigsten belastende Regelungen

In einer separaten Leitlinie, die vor Kurzem aktualisiert wurde, hat das CDRH Verfahren klargestellt, nach denen die Behörde Beanstandungsschreiben an Antragsteller ausstellt, um die Vorgaben der Medical Device User Fee Amendments von 2017 (MDUFA IV) zu erfüllen.

Die Leitlinie deckt Prinzipien wie die am wenigsten belastende Regelungen ab, die die CDRH-Prüfer bei der Identifikation von Mängeln befolgen sollten, aber auch Empfehlungen für Antragsteller zur Beantwortung von identifizierten Mängeln in ihren Anträgen.

Die Empfehlungen umfassen:

  • Antwort auf alle Mängel innerhalb des im FDA-Beanstandungsschreiben angegebenen Zeitraums
  • Wiedergabe des von den FDA-Prüfern festgestellten Problems in der Antwort
  • Übermittlung von entweder den angeforderten Daten, einer Erläuterung dazu, warum nach Meinung des Antragstellers der Mangel irrelevant für die Entscheidungsfindung über den Antrag ist, oder alternative Informationen zusammen mit einer Erklärung, warum diese Informationen den Mangel beheben.

Weitere Ressourcen in Bezug auf die US FDA von Emergo:

  • Beratungsleistungen für Medizinprodukte-und IVD-Unternehmen zu FDA-Vorschriften
  • Unterstützung bei Erhalt des Warnschreibens, FDA-Formular 483
  • Whitepaper (auf Englisch): Vorabkommunikation mit der US FDA
  • Whitepaper (auf Englisch): Ermittlung der wesentlichen Gleichwertigkeit für die FDA-510(k)-Freigabe