2017年 7月 25日
ZUSAMMENFASSUNG DER WESENTLICHEN PUNKTE DURCH EMERGO:
Eine Umfrage von Emergo von Medizinprodukte-Unternehmen ergab, dass ein größerer Prozentsatz von kleineren Firmen im Vergleich zu mittleren und großen Unternehmen plant, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im nächsten Jahr zu erhöhen.
Die Umfrage unter 543 Medizinprodukte-Führungskräften in Nordamerika, Europa und Asien zeigte nicht nur Unterschiede bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung zwischen kleineren Unternehmen (mit 50 Mitarbeitern oder weniger) und größeren Firmen (mit 50 Mitarbeitern oder mehr), sondern auch unterschiedliche Geschäftsprioritäten auf.
Insgesamt wachsende Forschungs- und Entwicklungsausgaben für Medizinprodukte bis 2018
Ein Großteil der Befragten (53 %) gab an, dass sie in den nächsten 12 Monaten ihre Forschungs- und Entwicklungsausgaben erhöhen würden, wohingegen weitere 29 % der Firmen sagten, dass sie ungefähr den gleichen Betrag wie im Jahr 2016 investieren würden. Diese Prozentanteile unterscheiden sich nicht wesentlich in Bezug auf die Geografie – Befragte in Nordamerika, Europa, Asien und in anderen Regionen zeigten die gleichen Ausgabetrends.
Die Größe der Unternehmen spielt hier in Bezug auf das für 2017 geplante Forschungsbudget eine viel wichtigere Rolle: 61 % der Firmen mit weniger als 50 Mitarbeitern gaben an, dass sie dieses Jahr mehr für Forschung und Entwicklung ausgeben würden, wohingegen nur 42 % der Firmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern sagten, dass sie eine Ausgabenerhöhung planen.
Mehr mittlere und große Firmen als Kleinunternehmen planen auch, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung nicht zu erhöhen. Nur 27 % der kleineren Unternehmen gaben an, dass ihre Forschungsausgaben im Vergleich zum Jahr 2016 gleich bleiben würden, verglichen mit 32 % der Mittel- und Großbetriebe. Nur 6 % gaben an, dass sie die Ausgaben verringern würden.
Es muss auch angemerkt werden, dass mehr Mittel- und Großunternehmen (19 %) als Kleinbetriebe (sieben Prozent) meinten, dass sie die Höhe ihres Forschungsbudgets nicht wüssten oder nicht bekanntgeben könnten.
Die Ergebnisse der Umfrage decken sich im Allgemeinen mit denen anderer Studien. Anfang 2017 veröffentlichte das Marktforschungsunternehmen Kalorama eine Branchenanalyse (auf Englisch), in der angemerkt wurde, dass Medizinprodukte-Unternehmen durchschnittlich 7 % des Erlöses für Forschung und Entwicklung aufwenden und dass viele Firmen diese Ausgaben erhöht haben. Eine weitere Studie (auf Englisch) von Frost & Sullivan von Anfang 2017 ergab, dass fallende Forschung und Entwicklung bei etablierten Herstellern mit dem Preisdruck in Verbindung stehen. Dies deckt sich mit dem Ergebnis von Emergo, dass größere Firmen kurzfristig weniger aggressive Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen planen.
Gründe für die unterschiedlichen Forschungs- und Entwicklungsausgaben
Die größere Bereitschaft der kleineren Medizinprodukte-Unternehmen, die Forschungsausgaben zu erhöhen, kann der Tatsache zugeschrieben werden, dass viele der Firmen nur ein oder zwei Produkte vertreiben bzw. diese Produkte sich noch in der Entwicklungsphase befinden. Größere Unternehmen vertreiben hingegen mehrere ausgereifte Produkte in einem oder mehreren Märkten und können sich deshalb auf ihr bestehendes Produktportfolio verlassen und weniger für die Entwicklung neuer Produkte ausgeben.
Wir fragten in unserer Umfrage auch, wie lange die Befragten schon im Geschäft sind. Ca. 60 % der Umfrageteilnehmer – mit 9 oder weniger Mitarbeitern – sind seit weniger als fünf Jahren tätig. Deshalb müssen viele dieser Unternehmen ihre kurzfristigen Forschungsausgaben erhöhen, um ihr Produktportfolio zu entwickeln.
Unterschiedliche Geschäftsfaktoren
Unterschiedliche Geschäftsfaktoren spielten bei den geplanten Forschungsbudgets für die nächsten 12 Monate ebenfalls eine große Rolle. Fast drei Viertel der kleinen Unternehmen, die eine Erhöhung der Forschungsausgaben planen, gaben an, dass die Budgetentscheidungen mit der Identifikation eines Marktbedarfs an einem neuen Produkt zusammenhängen.
Bei mittleren bis großen Firmen wurde hingegen bei 67 % die Notwendigkeit identifiziert, im Wettbewerb voran zu bleiben, was den Ausschlag für eine Erhöhung der Forschungsausgaben gab. Darüber hinaus gaben mehr mittelgroße und große Unternehmen (36 %) als kleinere Firmen (22 %) an, dass die Aktualisierung veralteter oder obsoleter Technologien eine Rolle spielt. Kleinere Firmen bereiten veraltete Systeme weniger Sorgen.
Im Gegensatz dazu gaben Firmen als Grund für eine Reduktion der Forschungsausgaben an, dass sie aufgrund des Preisdrucks weniger Geld für Forschung und Entwicklung hätten.
Forschungs- und Entwicklungspläne für neue Medizinprodukte
Emergo fragte auch nach den Plänen zur Entwicklung neuer Medizinprodukte im kommenden Jahr.
72 % der Umfrageteilnehmer wollen Forschungs- und Entwicklungsinitiativen für neue Produkte starten. Dies gilt für Firmen aller Größen auf der ganzen Welt. Ähnliche Prozentanteile der Firmen wollen in den nächsten 12 Monaten mit dem Vertrieb neuer Produkte beginnen (66 %) sowie bestehende Produktfamilien (68 %) aktualisieren.
Auswirkungen der neuen EU-Medizinprodukteverordnung
In Bezug auf bestehende Produkte zeigte sich jedoch ein wesentlicher Unterschied zwischen Unternehmen mit Sitz in Nordamerika und denen in Europa. Ein größerer Prozentanteil der europäischen Firmen (31 %) gab Pläne für den Vertriebsstopp bestehender Produkte bekannt, im Vergleich zu 19 % der nordamerikanischen Unternehmen. Der Grund für diesen Unterschied liegt vermutlich mit der anstehenden Umsetzung der neuen Medizinprodukteverordnung in der EU, wobei neue Vorschriften in Bezug auf die CE-Kennzeichnung sowie in Bezug auf Benannte Stellen eingeführt werden. Diese Änderungen motivieren wahrscheinlich einige Hersteller, Produktlinien auslaufen zu lassen, die die neuen Vorschriften nicht erfüllen. Ein weiterer Grund kann die Auswirkung der Auflösung von Benannten Stellen in Europa aufgrund strengerer Vorschriften sein. Da es weniger Benannte Stellen für die CE-Kennzeichnung, die Vorbereitung auf die Einhaltung der neuen Medizinprodukte-Verordnung und die Vorbereitung auf ISO 13485:2016 gibt, könnte dies einige Firmen veranlassen, ihre Produkte vom europäischen Markt zu nehmen.
Größe und Standort der befragten Unternehmen
Einige Merkmale der Umfrageteilnehmer: